Hammer Boox

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So fünf Bücher pro Jahren reichen mir für Erste“, war anfangs mein Motto in Sachen Verlag.

Nun, inzwischen gibt es Hammer Boox acht Monate, und mittlerweile ist das zehnte Buch erschienen.

Vielleicht der geeignete Anlass, ein wenig zurückzublicken und dabei vor allem nicht arrogant zu sein. Dazu besteht nämlich kein Anlass. Erfolg fällt nie vom Himmel, sondern ist das Resultat von harter Arbeit, und meist hat er auch nicht nur einen Vater.

Die fünf Bücher, die ich pro Jahr verlegen wollte, waren der Tatsache geschuldet, dass ich nicht fit und seit einiger Zeit krankgeschrieben war (Depressionen, warum sollte ich das verschweigen?). Andererseits gibt es nichts Nervigeres, als nichts zu tun (auch wenn man es mitunter nicht ändern kann). Einen Verlag zu gründen war die logische Konsequenz daraus. Man sollte immer das machen, was man sich selbst am Ehesten zutraut, von dem man meint, man könne es am Besten. Außerdem hätte ich als Boss einer Dachdecker-Firma angesichts meiner Höhenangst vermutlich nicht länger als eine Stunde überlebt 😉

Der Plan, den Verlag schon 2018 zu gründen, war dann eher eine Absichtserklärung und eine falsche Einschätzung meiner Krankheit, verbunden mit ein, zwei Schwierigkeiten, die dann noch zusätzlich kamen.

Nun habe ich in meiner Autorentätigkeit ja mit einigen Verlagen zu tun gehabt. Da waren hervorragende drunter ebenso wie „Nieten“ (alles sehr subjektiv). Ich kenne die Szene nicht nur von der Verleger-, sondern eben auch von der Autorenseite.

Deshalb war mir klar, TRANSPARENZ und FAIRNESS müssen großgeschrieben werden. Ich bin für jede – machbare – Idee zu haben. Und ich bin erreichbar. Wer Fragen, Anregungen oder was-weiß-ich hat, der bekommt eine Antwort, da tauche ich nicht ab wie ein U-Boot und fasle „Ich habe keine Zeit“, was dann meist doch eher „Ich habe für dich keine Zeit“ bedeutet.

Und dass die Bücher SORGFÄLTIG gemacht sein sollten, stand ebenfalls nicht zur Debatte. Es gibt zu viele schlecht oder gar nicht lektorierte Texte auf dem Markt …

Aber erst musste mal ein Name gefunden werden. Und das erwies sich als schwieriges Unterfangen. Thorsten Azrael Perne weiß ein Lied davon zu singen. Ihm erzählte ich davon, und meine Namens-Favoriten änderten sich ziemlich schnell. Ein Wunder, dass er mich über Facebook nicht entnervt blockierte. 😉

Denn ebenfalls klar war, dass Thorsten die graphische Gestaltung des neuen Verlags übernehmen sollte, womit er auch einverstanden war, ohne dass ich groß überreden musste.

Dass es schließlich HAMMER BOOX wurde, ist wohl dem Wortspiel mit den „Hammer-Büchern“ geschuldet und der Tatsache, dass es einen Verlag dieses Namens noch nicht gibt. Dazu passt ein Hammer im Logo, und Thorsten entwickelte eines, mit dem ich allerdings nicht ganz zufrieden war, ohne jedoch sagen zu können, was mich daran störte.

Die Lösung brachte dann Markus Lawo, der ein entsprechendes Logo vorschlug, das dann Thorsten „ins Reine“ brachte.

So und nicht anders finde ich das perfekt!

Ja, der Markus Lawo … Den hatte ich einige Monate vorher angefixt, dass die Titelbilder, die er für einige Bücher gemacht hatte, zwar gut und schön seien, meines Erachtens nach könne er jedoch mehr als das. Vermutlich dachte er, ich spinne, als ich vorschlug, er könnte die Herausgeberschaft einer Anthologie übernehmen. Das erschien mir nur logisch. Er kannte und kennt ja Gott und die Welt, und darunter sind auch ziemlich viele Autoren. Und irgendwie schien sich Markus selbst mit dieser Idee allmählich anzufreunden und rief die „Abartigen Geschichten“ ins Leben.

Dass dies das erste Buch von Hammer Boox werden sollte, war klar. Selbstverständlich hatte ich parallel andere Bücher schon vorbereitet, zusammen mit Thorsten Perne, beispielsweise „Ein diabolischer Plan“ von Doris E. M. Bulenda, „Talamestra 1“ von Thorsten himself und „Chicago Blues“ von Ky van Rae.

Doch vor dem Erfolg haben die Götter erst mal den Bullshit gesetzt, und so verzögerte sich die Verlagsgründung. Offiziell existiert Hammer Boox seit dem 1. Dezember 2018, die ersten Bücher sollten noch 2018 erscheinen, aber das Finanzamt wollte und wollte wegen Unterbesetzung keine Steuernummer herausrücken – bis sie es dann doch tat.

Sehr „witzig“ fand ich währenddessen auch die pseudonymen Kommentatoren auf der FB-Seite von Hammer Boox, die alles besser zu wissen meinten und einigen der zukünftigen Autoren einen ordentlichen Brain-Fuck verpassten, von wegen ich schaffe das nicht.

Tja, ich hab’s geschafft – im Gegensatz zu dem pseudonymen Kommentator!

Am 19. Januar 2019 erschienen schließlich die „Abartigen Geschichten“ als Ebook, dichtauf gefolgt von den drei anderen erwähnten Büchern.

Bis zu den Prints, die allesamt exklusiv über Amazon laufen, dauerte es dann aber doch noch einige Zeit, denn laut Amazon passten die Umschläge nicht, obwohl sie doch genau deren Anforderungen entsprachen. Aber natürlich dachte man von deren Seite nicht daran, das auch zu kommunizieren.

Gefühlte 200 Ladevorgänge später sagten sie dann doch, was angeblich nicht stimmte, und von da an ging es sozusagen Schlag auf Schlag.

Wie erwähnt, ich hatte in den Monaten vor Verlagsgründung und währenddessen einiges vorgearbeitet und auch Entscheidungen zum Programm gefällt, zumindest im Groben. Ein Programm entwickelt sich – besonders in einer so frühen Phase – meist von selbst und orientiert sich an spontanen Ideen und eintreffenden Manuskripten.

So war schnell klar, dass Hammer Boox die beiden Serien von Thorsten Azrael Perne veröffentlichen würde: Talamestra und Montagues Monster. Obwohl bereits anderswo erschienen, war es ganz und gar in meinem Sinn, dass Thorstens „Heimat“ Hammer Boox ist. Aber hier sollen sie auch fortgesetzt werden, und sie entsprechen mit ihrem pulpigen Inhalt so ganz und gar dem, was ich liebe.

Ich schrieb es schon mal früher an anderer Stelle: Ohne Thorstens profunde Arbeit gäbe es den Verlag nicht. Ein echter Freund, einer, der mitdenkt – ich bin gesegnet, jemanden wie ihn gefunden zu haben!

Auch die BLUTGRÜTZE sollte natürlich weitergeführt werden. Hat Ausgabe vier der schmutzigsten Horror-Reihe Deutschlands ein klägliches Schicksal ereilt, weil sie nur wenige Wochen erhältlich war, so war es definitiv an der Zeit, sie mit Ausgabe 5 fortzusetzen und nicht nur eine Alternative zu anderen Reihen zu bieten, sondern auch ein Medium, wo sich neue Talente austoben können.

Und während es bei der GRÜTZE erfahrungsgemäß blutig, eklig und unappetitlich hergeht, sollte als Gegengewicht MALLEUS DAEMONIUM zusammengestellt werden mit fünf Novellen der eher „grusligen“ Art. Wo die Angst auf leiseren Sohlen herkommt.

Dass ich für Ausgabe 1 Material u.a. von Erik R. Andara, Torsten Scheib und Andreas Laufhütte bekam, garniert mit einem Vorwort von Faye Hell, betrachte ich als absoluten Glücksgriff.

Aber das war noch längst nicht alles.

SHOWDOWN IN COURAGE von Torsten Scheib ist ein Zombie-Western … wo gab es das schon?

3 FREUNDINNEN UND DER TOTE VON NEBENAN von Andreas Laufhütte ist nur auf dem ersten Blick ein Jugend-Roman.

Und KROLL von meiner Wenigkeit ist ein Regional-Thriller aus meiner alten Heimat, dem Rheingau.

Alles in allem eine gute Mischung, wie ich finde.

Zehn Bücher sind in den gut sieben Monaten, seitdem Hammer Boox die Produktion aufgenommen hat, entstanden.

Dabei wollte ich eigentlich doch nur fünf Stück pro Jahr machen…

Und das Jahr ist ja noch nicht zu Ende.

Aber manchmal verselbständigt sich etwas, manchmal macht es so großen Spaß, dass man vorher ungeahnte Kräfte entwickelt, und manchmal hat man großartige Leute an seiner Seite, wodurch nicht nur der Spaß und die Kräfte noch mehr werden, sondern auch der „Ausstoß“ an Bücher.

Dennoch ist diese „nette Verlagsgründungsgeschichte“, wie Markus Lawo diesen Text nannte, kein Grund, um größenwahnsinnig zu werden.

Er beinhaltet ein Versprechen:

Wir haben noch viel vor!“

Und er birgt die Gelegenheit, danke zu sagen.

An alle, die uns unterstützt haben und noch unterstützen werden, in welcher Form auch immer.

DANKE!!! <3

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