
23 Mrz Vorstellung + Interview: Ivan Ertlov
Hallo lieber Ivan 🙂
Schön, dass du dir die Zeit für ein Interview genommen hast!
Jenni: Stelle dich doch kurz den Lesern vor.
Ivan: Guten Morgen aus dem Busch!
Kurz? Das wird schwierig…
…aber versuchen wir es einmal: Ich bin ein 1978 in Prag geborener Österreicher, der seit 2017 in Australien lebt, habe eine Tochter in Deutschland. Studiert habe ich Agrarwissenschaften, Publizistik, Psychologie (spezialisiert auf Grenzbereiche, vulgo Parapsychologie) und Politwissenschaften, ich hole gerade hier einen Master (und dann ein Doktorat) in IT nach. Beruflich habe ich so ziemlich alles von DJ über Journalist bis Lehrer gemacht, ehe ich in der Computerspielebranche gelandet bin. Seit 2017 schreibe ich auch Bücher, großteils Science Fiction und Fantasy mit viel Humor. In Europa waren meine Hobbies American Football, Schwertkampf und Sportschießen – letzteres geht in Australien rechtlich nur schwer. Hier beschränke ich mich auf Buschwalks (im Prinzip wie Bergwanderungen, nur durch den australischen Busch) oder fahre mit dem Motorrad durchs Outback. Ich habe kein Auto, aber dafür ein Chinesenmoped und eine Harley Davidson. Reicht mir. Im September 2020 kam noch Boxen dazu, das mache ich inzwischen täglich.
Jenni: wow! Wie bist du denn zum schreiben gekommen? Was macht für dich das Schreiben aus?
Ivan: Zum Schreiben bin ich schon sehr früh gekommen – ich habe ab dem 12. Lebensjahr oder so immer wieder Geschichten für mich selbst oder Freunde geschrieben, mit 16 oder 17 eine Horror Novelle auch ausgedruckt im Bekanntenkreis verteilt. 1996 begann ich mit der Arbeit an „Mutation – Alte Freunde und profitable Kriege“, einem schrägen, humoristischen Science Fiction Experiment. Mein erster Studentenjob nach der Matura (Abi) war Journalist bei einer Regionalzeitung. Da hatte ich das Glück, von einem erfahrenen Chefredakteur gecoacht zu werden, der mich dann zum Redakteur und Leiter der Online-Ausgabe aufbaute. Sechs Jahre später wurde ich von der JoWooD AG als Creative Writer für ihre Videogames eingestellt. Ich wanderte dann in der Gamesbranche die Karriereleiter bis zum Senior Producer rauf, eine Position, die ich heute bei SMG in Sydney innehabe. 2017 erschien mit „Kolonie – Im Schatten der Matriarchin“ mein erster unter eigenem Namen veröffentlichter Roman, 2019 folgte dann endlich das inzwischen fertiggestellte „Mutation“. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte. Oder, besser gesagt, sehr viele Geschichten, gedruckt und als eBook.
Für mich ist Schreiben allgemein der Prozess, Bilder, Szenen und ganze Geschichten, die nur in meinem Kopf und auf ein paar Post-it Zetteln existieren, auf Papier bzw. in Word zu bringen, mit so wenig Verlusten wie möglich.
Jenni: wahnsinnig interessant! Gibt es denn auch Tage, an denen du nicht so gern schreibst? Oder ist das Schreiben deine absolute Leidenschaft?
Ivan: Na klar gibt es immer wieder Tage, an denen ich nicht unbedingt schreiben will. Oder an denen ich will, aber sich der Schreibfluss nicht einstellt. Dann wandere ich durch den Busch, oder fahre eine Runde mit dem Motorrad, um den Kopf freizubekommen. Wenn das Wetter passt, ist auch ein Tag am Strand immer wieder eine schöne Abwechslung. Aber – meistens brennt mir schon die nächste Szene oder der nächste Dialog unter den Fingern, huschen Bilder durch meinen Kopf, die einfach niedergeschrieben werden wollen. Also ja, das Schreiben ist meine ganz große Leidenschaft. Es hilft mir auch, mich vor und nach den Stunden in meinem doch sehr IT-lastigen Hauptberuf wieder zu erden. Schreiben hat etwas ehrliches, bodenständiges an sich.
Jenni: Besser hätte ich es nicht ausdrücken können.
Tee oder Kaffee?
Kaffe! Unmengen von Mokka aus der Bialetti, mit Milch und Zucker.
Sommer oder Winter?
Sommer! Ich schwimme für mein Leben gerne.
Berge oder Meer?
Beides! Meer zum Schwimmen, Berge zum Wandern.
Träumer oder Realist?
Träumer! Die Welt braucht einfach mehr Träumer, mehr Visionäre. Den sehet, wohin uns die Realisten und Erbsenzähler gebracht haben!
Herb oder süß?
Beides! Vorwiegend herb, aber nichts geht über böhmische und Wiener Mehlspeisen.
Lieber Ivan, Ich danke dir vielmals für das wirklich interessante Interview. Ich hoffe wir alle werden noch viel von dir lesen. Ich wünsche dir immer ganz viel Freude beim schreiben!
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