
31 Okt Tabuthema – Suizid / Suizidgedanken
Achtung sensibler Inhalt!
Alle 40 Sekunden stirbt ein Mensch an Suizid
Warum möchte ich über dieses schwierige Thema reden? Und wieso gehe ich über diese Grenze, das Schweigen zu brechen und darüber öffentlich zu schreiben?
Ich selber bin davon betroffen und weiß, wie es ist, so zu fühlen. Ich weiß, wie es ist diese Gedanken zu haben und ich möchte das ganz offen ansprechen und darüber sprechen, denn jeder da draußen sollte achtsamer werden und sein.
Der Großteil der Gesellschaft denkt, wenn wir nicht darüber sprechen, existiert es nicht und wird dadurch besser. NEIN! Wird es nicht. Aber, in dem wir nicht mehr wegsehen, da sind und darauf aufmerksam machen.
Darüber geredet wird eher selten. Es sterben mehr Menschen an Suizid, als an Verkehrsunfällen…
Wieso redet keiner darüber? Ganz einfach, das Thema ist unschön. Die Gesellschaft mag nicht unschön, sie mag ideale und möchte am liebsten den ganzen Tag, die rosa Brille aufsetzen.
Und hier geht es ja nicht nur um Erwachsene, nein, Kinder, Jugendliche….aber das ist ja schockierend!
Und genau deswegen wird die Zahl immer und immer mehr, denn damit sehen diese Menschen, die so verzweifelt sind, dass man sie nicht sehen soll und dass es egal ist.
Egal ist, dass man so fühlt und diese Spirale, die dann passiert, die führt dann zu dem letzten Ausweg -> Suizid.
Ich möchte euch kurz entführen, wieso, weshalb und warum dieser Wunsch passiert und WAS eigentlich dahinter steckt.
Alles fängt mit Depressionen an und hier fängt schon das Tabuthema an. Keiner möchte sehen, dass es einem wirklich mehr als schlecht geht: Die Kraft fehlt, man hat keine Motivation….
Quält sich von Tag zu Tag, möchte dennoch dem Standard entsprechen und die Batterien werden immer leerer. Es folgen daraufhin Krankheitssymptome, Isolation und vieles mehr.
Die Umgebung bekommt es mit: Die Arbeit, in dem man immer öfter krank ist, die Freunde / Familie oder, indem man nichts mehr unternimmt und sich isoliert. Keine Freude mehr hat raus zu gehen.
Aber nicht einer fragt mal nach oder macht sich mal Sorgen. Und wenn sich Menschen Sorgen machen, dann ist spätestens bei der Äußerung: “Ich möchte einfach nur noch einschlafen, nie wieder aufwachen.”, “Ich möchte so nicht mehr weiter leben.”, “Ich wieß nicht mehr weiter…” usw. dann leider Schluss.
Man trifft auf Unverständnis und bedauerlicherweise meist auf sehr schlimme Schubladen, wie: Derjenige ist verrückt, krank, nicht mehr zurechnungsfähig usw..
Es ist dann ein wirklich unschöner Teufelskreis der sich dann ergibt, die Gedanken werden immer negativer, man fühlt sich immer schlechter und schlimmer, Schuldgefühle und das Gefühl, sowieso nicht gebraucht zu werden,
“mich vermisst sowieso keiner”, und und und…
Die Liste ist ewig lang….
Ich will sterben
Ein letzter Hilfeschrei
Suizidprävention
Was kann man tun?
- Achtet auf eure Mitmenschen: egal ob Kollege, Kumpel, Freund, Partner …oder wer auch immer
- FRAGT NACH!
- Habt ein offenes Ohr
- GANZ WICHTIG: keine blöden Ratschläge / Anmerkungen z. B.: Das wird schon (DAS WILL und kann man nicht hören, denn das bedeutet: Desinteresse und nicht ernst nehmen der Lage!)
- Toxische Positivität vermeiden! (Dazu werde ich eigene Beiträge machen)
- KEINE BEWERTUNGEN!
Für viele klingt das komplett komisch, was ich nun sage, aber glaubt mir, als Betroffene, weiß ich wovon ich rede.
Sollte jemand zu euch kommen und mit euch über diese Gedanken sprechen, ist das das größte Kompliment an eure Person! Macht euch das klar.
Man ist so tief verzweifelt, dass man sich dann Hilfe suchend an jemanden wendet, der einen eventuell versteht…
Dieser Versuch ist der größte Hilfeschrei, denn jeder, der an Suizid denkt, möchte gar nicht sterben.
Der Wunsch ist da, weil man selbst mit den Emotionen oder mit dieser Leere so überfordert ist, dass man es einfach nicht mehr aushält. Man möchte alles ausschalten, damit Ruhe ist und das für immer!
Fragt nach: Heißt, so krass das auch klingen mag: Fragt nach, was für Gedanken das sind und inwieweit sich die Person damit auseinandersetzt. Sprecht ganz proaktiv an. Macht es nicht zu einem Tabuthema.
Äußert Verständnis, in dem ihr genauer nachhakt: Fragt nach Gefühlen, bietet eure Unterstützung an.
Es reicht oft ein offenes Ohr, eine Umarmung und vor allem ein Satz wie: zusammen schaffen wir das.
Da jede Person individuell ist: Fragt nach, was derjenige grad braucht, damit könnt ihr nie etwas falsch machen.
Schlussworte
Es ist wirklich nicht schön, diese Gedanken zu haben und sich so alleine zu fühlen. Ich schreibe darüber nun, weil es gesehen auch ein Hilferuf ist.
Ein Hilferuf an jeden einzelnen da draußen. Man kämpft mit sich, mit seinen Dämonen und irgendwann kommt der Punkt, an dem alles zu viel ist und nichts mehr Sinn macht.
Es ist keine Kraft mehr da, weil man sich so alleine dadurch schleppt.
Dabei muss keiner alleine durch eine schwere Zeit gehen müssen… eigentlich.
Hiermit möchte ich euch zum Nachdenken anregen und ich würde mich freuen, wenn ihr mir dazu eure Meinung da lasst.
Es werden noch einige Beiträge dieser Art folgen.
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